Mehr als 3 Tonnen Abfälle pro Kopf und Jahr
3 Tonnen Abfälle pro Kopf und Jahr
Im Jahr 2022 wurden insgesamt rund 55,0 Millionen Tonnen der in Nordrhein-Westfalen erzeugten Abfälle an hier ansässige Abfallentsorgungsanlagen angeliefert. Das entspricht 3.030 Kilogramm Abfall pro Kopf in dem Jahr.
© iStock.com/acilo Dabei handelte es sich überwiegend um Abfälle, die bei Bau- und Abbruchmaßnahmen, Umweltschutzmaßnahmen sowie Produktionsprozessen anfielen. Siedlungsabfälle – überwiegend Abfälle aus privaten Haushalten und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle – hatten einen Anteil von 16 %. Abfälle, die innerbetrieblich oder außerhalb von Abfallentsorgungsanlagen verwertet wurden oder deren Entsorgung außerhalb des Landes erfolgte, sind in den 55,0 Millionen Tonnen nicht enthalten. Zuverlässige Aus- sagen zu der Recyclingquote für die hier erzeugten 55,0 Millionen Tonnen Abfälle können nicht gemacht werden.
© MUNV NRW In Nordrhein-Westfalen erzeugte und entsorgte Abfälle im Jahr 2022
Die im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen erzeugte und an Entsorgungsanlagen angelieferte Abfallmenge von etwa 55,0 Millionen Tonnen (inklusive gefährliche Abfälle) setzt sich wie folgt zusammen: 18,7 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle, 13,8 Millionen Tonnen aus Anlagen für die Abfall- und Abwasserbehandlung, 8,3 Millionen Tonnen sonstige Abfälle aus Industrie- und Gewerbebetrieben, 8,6 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle, 5,6 Millionen Tonnen Abfälle aus thermischen Prozessen beziehungsweise Kraftwerken.
Im Jahr 2023 entstanden in Nordrhein-Westfalen 6,2 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle. 5,1 Millionen Tonnen wurden davon im Land selbst entsorgt. Zusammen mit gefährlichen Abfällen aus anderen Bundesländern und Staaten belief sich die hier entsorgte Menge an gefährlichen Abfällen auf 7,3 Millionen Tonnen. Bei den in Nordrhein-Westfalen erzeugten gefährlichen Abfällen hatten solche aus Produktionsprozessen und Dienstleistungen sowie die gefährlichen Abfälle aus Bau- und Abbruchmaßnahmen und Altlastensanierungen einen Anteil von je 35 % (jeweils rund 2,2 Millionen Tonnen) am Gesamtaufkommen. Weitere 30 % (rund 1,8 Millionen Tonnen) entfielen auf gefährliche Abfälle aus Umweltschutzmaßnahmen (zum Beispiel Filterstäube aus Abfallverbrennungsanlagen oder giftige Schlämme aus der Abwasserbehandlung). In den EU-Rechtsvorschriften werden gefährliche Abfälle als Müll definiert, der eine oder mehrere gefährliche Eigenschaften aufweist und ätzend, explosiv, fruchtbarkeitsbeeinträchtigend, infektiös, krebserregend, mutagen oder toxisch ist. Nicht erfasst wird in dieser Kategorie der toxische, hunderttausende Jahre strahlende Atommüll, wie er in Jülich und Ahaus bis zur in weite Ferne gerückten Fertigstellung eines deutschen Endlagers zwischengelagert wird.
© MUNV NRW In Nordrhein-Westfalen entsorgte gefährliche Abfälle 2010 bis 2023 nach regionaler Herkunft
2023 wurden in Nordrhein-Westfalen rund 7,3 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle entsorgt, zum Beispiel kohlenteerhaltige Bitumengemische, gefährliche Stoffe enthaltendes Holz, organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen. 19 % dieser gefährlichen Abfälle stammen aus anderen Bundesländern (1,4 Millionen Tonnen), 11 % wurden aus dem Ausland importiert (0,8 Millionen Tonnen). Von den rund 6,2 Millionen Tonnen in Nordrhein-Westfalen entstandenen gefährlichen Abfällen wurden etwa 5,1 Millionen Tonnen (82 %) hier entsorgt. Eine Analyse über die letzten 10 Jahre ergab einen signifikant steigenden Trend für die hier entsorgten Gesamtmengen.
In Nordrhein-Westfalen fielen 2023 rund 8,0 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle an, die von der öffentlichen Müllabfuhr und den dualen Systemen abgeholt wurden (441 Kilogramm pro Kopf). Davon hatte der Hausmüll einen Anteil von 39 %, gefolgt von den Bio- und Grünabfällen mit 25 %, Papier, Pappe und Kartonagen mit etwa 12 % und dem Sperrmüll mit etwa 8 %. Leichtverpackungen (Kunststoffe, Verbundstoffe, Aluminium, Weißblech, gesammelt in gelben Abfallbehältern oder Säcken) lagen bei 7 %, Glas bei gut 4 % und sonstige werthaltige Abfälle wie Holz und Metall bei 4 %. Schadstoffhaltige Abfälle aus getrennter Sammlung wie Batterien und Arzneimittel machten 0,2 % aus.
© MUNV NRW Umweltindikator Haushaltsabfälle
In Nordrhein-Westfalen fielen im Jahr 2023 insgesamt rund 442 Kilogramm Haushaltsabfälle pro Kopf an, ein Kilogramm mehr als im Vorjahr. Sie teilten sich auf in 209 Kilogramm Haus- und Sperrmüll sowie 233 Kilogramm getrennt gesammelte Bio- und Grünabfälle und werthaltige Abfälle (beispielsweise Papier, Leichtverpackungen und Glas). Der relativ starke Rückgang im Jahr 2022 dürfte auf die Bewältigung der Folgen der COVID-19-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe 2021 zurückzuführen sein. Eine statistische Analyse über die letzten 10 Jahre ergab einen konstanten Trend für die Summe der Haushaltsabfälle.