Böden sind Einträgen von unterschiedlichen Schadstoffen direkt oder indirekt ausgesetzt. Direkt zum Beispiel durch die Düngung von Ackerland mit Arzneimittelrückstände, Mikroplastik oder Schwermetalle enthaltenden Klärschlämmen, durch den übermäßigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder den unsachgemäßen Umgang mit Gefahrstoffen in der Industrie. Indirekt beispielsweise in Form von Reifenabrieb von Automobilen, Stickstoff, Säuren oder Schwermetallen, die als Aerosole transportiert werden.

Schwermetalle wie Blei und Cadmium werden vor allem bei der Herstellung und Verbrennung fossiler Brennstoffe in großen Mengen freigesetzt. Weitere wichtige Emissionsquellen sind Müllverbrennungsanlagen, die Zement- und Glasindustrie sowie der Kraftfahrzeugverkehr. Schwermetalle sind in der Umwelt langlebig und wirken in bestimmten Konzentrationen toxisch und die Bodenfunktionen beeinträchtigend. Auch können sie sich in Pflanzen anreichern und in die Nahrungskette gelangen.

Der Eintrag von Blei und Cadmium im Staubniederschlag an den ländlichen Messstationen Velmerstot (Eggegebirge), Simmerath (Eifel), Osenberg (Bergisches Land), Hilchenbach und Bocholt (Rothaargebirge beziehungsweise Münsterland, Messungen ab 2010) ist zurzeit auf ein Sechstel des Ausgangswertes zurückgegangen. Neben dem Verbot von Blei in Kraftstoffen und Bremsbelägen haben sich vor allem die staubemissionsmindernden Maßnahmen in Industrieanlagen – von technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen bis hin zu Absaugvorrichtungen oder kompletten Entstaubungsanlagen – und die Stilllegung einiger staubintensiver Betriebe positiv ausgewirkt. Insgesamt wurden so seit Mitte der 1980er Jahre die Einträge von Schwermetallen wie Cadmium und Blei in die Böden erheblich gemindert. In den letzten 10 Jahren bewegen sich die Schwermetalleinträge auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau.