Abbildung: Langsame Besserung bei den Fließgewässern

Langsame Besserung bei den Fließgewässern

Langsame Besserung bei den Fließgewässern

Rund 44 % aller Bäche und Flüsse des Landes, deren Einzugsgebiet größer als 10 Quadratkilometer ist, sind „natürliche Fließgewässer“ und 56 % sind „erheblich veränderte und künstliche Fließgewässer“. Wie es um deren aquatische Lebensgemeinschaften steht, zeigt der Umweltindikator „Ökologischer Zustand/ökologisches Potenzial oberirdischer Fließgewässer“. Er wird anhand von Algenarten und Bakterien, Wasserpflanzen, Makrozoobenthos wie Krebsen und Insektenlarven, gewissen Fischarten sowie chemisch-physikalischen und hydromorphologischen Kriterien erhoben. Derzeit sind rund 20 % der natürlichen Fließgewässer (beziehungsweise 8,8 % aller Fließgewässer) Nordrhein-Westfalens in einem „sehr guten oder guten ökologischen Zustand“. Von den etwa durch Wehre, Dämme oder Begradigungen „erheblich veränderten und künstlichen Fließgewässern“ verfügen lediglich rund 3 % über ein „gutes oder sehr gutes Potenzial“ (1,6 % aller Fließgewässer des Landes).

Freilich wirkt sich der ökologische Zustand der Fließgewässer auch auf die Rote Liste Nordrhein-Westfalens aus. Nach ihr gelten circa 35 % der Fische und Rundmäuler als ausgestorben oder gefährdet (Stand 2010, die nächste Rote Liste wird im Jahr 2021 veröffentlicht). Beispielsweise ist der einst häufige Stör ausgestorben, sind Lachs und Meerneunauge vom Aussterben bedroht und ist der ehemals in Massen vorkommende Aal stark gefährdet. Selbst Brasse, Hecht und Rotauge stehen auf der Vorwarnliste.

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