Abbildung: Lebensmittel: weniger Verluste, mehr Wertschätzung!

Lebensmittel: weniger Verluste, mehr Wertschätzung!

Lebensmittel: weniger Verluste, mehr Wertschätzung!

Die Verschwendung von Lebensmitteln und Agrarrohstoffen ist nicht nur eine Frage der Ressourceneffizienz. Sie ist auch ein großes ethisches Problem: Weltweit hungern mehr als 900 Millionen Menschen. Lebensmittelverluste gehen aber auch mit Umweltbelastungen einher: Sie haben einen nicht unerheblichen Anteil am Klimawandel, an der Stickstoffproblematik, am Süßwasserverbrauch, Landnutzungswandel und Biodiversitätsverlust. Daher setzten die Vereinten Nationen das Thema Lebensmittelverluste auf ihre „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Unter der Überschrift „Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ formulierten sie unter anderem das Ziel 12.3: „Bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten verringern.“

 


EIN DRITTEL DER ERZEUGTEN LEBENSMITTEL GEHT VERLOREN

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO werden nur zwei Drittel der jährlich weltweit produzierten Lebensmittel verzehrt. Der Rest geht entlang der Wertschöpfungskette verloren, verschwindet in der Futtermittelerzeugung, wird für energetische und industrielle Zwecke verwendet oder im Abfall entsorgt. In Deutschland landen jährlich rund 12 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel auf dem Müll. Den größten Anteil daran haben die Privathaushalte mit rund 52 %, gefolgt von der Lebensmittelindustrie, den Großverbrauchern (Gastronomie, Kantinen) sowie dem Groß- und Einzelhandel. Dazu kommen noch bis zu 1,4 Millionen Tonnen Lebensmittelverluste in der Landwirtschaft.


 

Das Land engagiert sich seit langem gegen die Lebensmittelverschwendung: Durch Austausch und Vernetzung, Forschung und Ursachenanalyse, Bildungsmaßnahmen und Best-Practice-Projekte. Beispiele sind eine Sondierungsstudie zu Lebensmittelverlusten an Hoch- und Berufsschulen, ein Projekt mit dem Landesverband der Tafeln zum Aufbau regionaler Logistikzentren und das von der Verbraucherzentrale initiierte Coaching-Projekt „MehrWertKonsum“.

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