Abbildung: Böden – multifunktional, komplex und sensibel

Böden – multifunktional, komplex und sensibel

Böden – multifunktional, komplex und sensibel

Böden sind die dünne Haut der Erdkruste – die durchwurzelbare Bodenschicht ist in der Regel höchstens 2 Meter dick. Böden erfüllen viele natürliche Funktionen: als Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen sowie als Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen, als Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium – zum Beispiel zum Schutz des Grundwassers, als Kohlenstoffsenke, die gewaltige Mengen des klimaschädlichen CO2 speichert, oder zur Kühlung überhitzter Städte. Böden sind das Produkt natürlicher Einflüsse und menschlicher Aktivitäten und dokumentieren wie ein Archiv die Natur- und Kulturgeschichte. Auch erfüllen sie viele Nutzfunktionen. Sie sind Rohstofflagerstätten und bieten Flächen für Siedlung und Erholung, die Land- und Forstwirtschaft und sonstige wirtschaftliche und öffentliche Zwecke.

Die nordrhein-westfälischen Naturräume sind ein Spiegel unterschiedlichster Böden: unter anderem der gebleichten Sandböden sowie der Grundwasser-, Staunässe- und Torfböden im Münsterland, der fruchtbaren, braunen Böden in der Niederrheinischen Bucht und in den Bördelandschaften oder der steinig-lehmigen Braunerden in den waldreichen Mittelgebirgslandschaften. Ihre Multifunktionalität gilt es zu bewahren, sind doch durch ihre Nutzung viele ihrer Funktionen beeinträchtigt oder gefährdet. Versiegelungen, Abtragungen, Degradierungen, Schadstoffbelastungen oder Verdichtungen können – wenn überhaupt – nur mit großem Aufwand rückgängig gemacht werden. Künftig wird auch der Klimawandel die Böden auf eine neue Belastungsprobe durch Wind- und Wassererosion, Austrocknung oder Verschlämmung stellen. Diesem Stress werden nur biologisch aktive, humusreiche Böden mit einem standortgerechten Nährstoff- und Wasserhaushalt und ausreichender Pflanzenbedeckung standhalten können.

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