Abbildung: Prägender Wirtschaftsbereich im ländlichen Raum

Prägender Wirtschaftsbereich im ländlichen Raum

Prägender Wirtschaftsbereich im ländlichen Raum

Der systematische Anbau von Pflanzen begann vermutlich zu Ende der Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren. Die Landwirtschaft zählt neben der Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei sowie dem Bergbau zur Urproduktion und ist einer der ältesten Wirtschaftsbereiche überhaupt. Sie besteht aus den Sektoren Ackerbau und Nutztierhaltung: Der Ackerbau dient der direkten und indirekten Nahrungsmittelproduktion, letztere zur weiteren Verwendung als Futtermittel oder in der Ernährungswirtschaft. Der Ackerbau produziert auch Rohstoffe, zum Beispiel Biomasse zur Verstromung im Rahmen der Energiewende und Pflanzenfasern wie das hierzulande einst wichtige Leinen für die Textilindustrie. Die Nutztierhaltung erzeugt Nahrungsmittel wie Milch, Eier und Fleisch, aber auch Nebenprodukte wie Leder, Wolle und Wirtschaftsdünger.

 


NRW-LANDWIRTSCHAFT IN ZAHLEN

Aus diversen Erhebungen der letzten Jahre: Rund 1.615.000 Hektar oder 47% der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt (gemäß Integriertem Verwaltungs- und Kontrollsystem unter anderem 1.053.000 Hektar Ackerland, 423.000 Hektar Dauergrünland und 13.000 Hektar Dauerkulturen wie Obstanlagen). Etwa 34.000 Betriebe erwirtschaften mit ca. 117.000 Beschäftigten einen Produktionswert von ungefähr 7,7 Milliarden Euro im Jahr, davon ein Gutteil im Gartenbau, der ein Drittel der deutschen Gewächshausproduktion stemmt. Die Top 3 des Pflanzenbaus sind Körner- und Silomais mit rund 293.000 Hektar, Sommer- und Winterweizen mit 251.000 Hektar sowie Sommer- und Wintergerste mit 156.000 Hektar. Die Top 3 des Groß- und Kleinviehs beziffern sich auf etwa 11,8 Millionen Hühner, 6,9 Millionen Schweine und 1,4 Millionen Rinder.


 

Auch die Landwirtschaft unterliegt einem steten Wandel und trägt zu Veränderungen bei. Beispiel Strukturwandel: Mehr als 27.000 landwirtschaftliche Betriebe gingen von 1991 bis 2016 in Nordrhein-Westfalen verloren. Beispiel Flächenverbrauch: Allein in den vergangenen 3 Jahren büßte die heimische Landwirtschaft Tag für Tag 21,9 Hektar an fruchtbarer Fläche ein und musste auf einer immer kleineren Gesamtfläche Erträge erwirtschaften. Beispiel Klimawandel: Dürren wie in den letzten Jahren, die möglicherweise in absehbarer Zeit nicht mehr die Ausnahme sein werden, gefährden durch erhebliche Ernteausfälle die Existenz einer großen Zahl landwirtschaftlicher Betriebe. Beispiel Biodiversitätsverlust: Dieser findet hierzulande besonders deutlich in intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen statt.

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