Abbildung: Stagnierende Rohstoffproduktivität

Stagnierende Rohstoffproduktivität

Stagnierende Rohstoffproduktivität

Nordrhein-Westfalen ist reich an abiotischen Rohstoffen, sei es an mineralischen wie Kies, Sand und Naturstein oder an energetischen wie Braunkohle. Zugleich ist es in die Rohstoffströme der Weltwirtschaft eingebunden. Sein in der obigen Abbildung dargestellter Rohstoffverbrauch (sogenannter Direct Material Input abiotic, DMIa) berücksichtigt die Entnahmen abiotischer Rohstoffe aus der inländischen Umwelt, die Einfuhr abiotischer Güter aus dem Ausland und den Handel mit abiotischen Gütern zwischen den Bundesländern. 2018 lag der Rohstoffverbrauch bei rund 392 Millionen Tonnen (28 % des gesamtdeutschen Rohstoffverbrauchs). Grob veranschlagte 40 % der hier verbrauchten abiotischen Rohstoffe wurden importiert.

Die Rohstoffproduktivität ist ein Maß für den effizienten Umgang mit Rohstoffen, gebildet aus dem Verhältnis Bruttoinlandsprodukt BIP (Maß für die wirtschaftliche Leistung) zu DMIa. Sie hängt nicht nur vom sparsamen, effizienten Umgang mit Rohstoffen ab, sondern auch von der Wirtschaftsstruktur, also dem Mix aus mehr oder weniger materialintensiven Branchen wie Bergbau einerseits, Dienstleistungen andererseits. Insofern hat hier Nordrhein-Westfalen als Bundesland mit dem größten, zuletzt sogar steigenden Rohstoffverbrauch und einer stagnierenden Rohstoffproduktivität einen nicht einfachen Stand.

Ein ressourceneffizienteres Wirtschaften in produzierenden Unternehmen unterstützt das Land mit der Effizienz-Agentur NRW (EFA). Ihr Fokus liegt auf der Steigerung der Material- und Prozesseffizienz und Beiträgen zur Circular Economy. Mit Blick auf die Produktgestaltung, den Herstellungsprozess, die CO2-Bilanzierung und die Kostenrechnung bietet die EFA Methoden an, um Potenziale zu ermitteln und auszuschöpfen. Mit ihrer Effizienz- und Finanzierungsberatung, die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben oder Investitionen unterstützt, werden pro Jahr in etwa 250 Projekten Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe ausgelöst.

Auf kommunaler Ebene bahnt das Ökologische Projekt für integrierte Umwelttechnik (ÖKOPROFIT) den Einstieg in ein betriebliches Umweltmanagement. Über 2.000 Unternehmen haben an Rhein und Ruhr seit dem Jahr 2000 erfolgreich ein ÖKOPROFIT-Projekt abgeschlossen. Durchschnittlich spart so jedes Unternehmen über 40.000 Euro Betriebskosten pro Jahr ein.

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