Natur als Gesundheits- und Umweltressource

Die Natur als Gesundheits- und Umweltressource
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Die Natur ist eine wichtige Ressource was unsere Gesundheit angeht. Sie ist ein Ort, der das körperliche, mentale und soziale Wohlbefinden fördert. Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind medizinisch belegt.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen weist in seiner Veröffentlichung „Umwelt und Gesundheit konsequent zusammendenken“ aus Juni 2023 ausdrücklich auf die vielfältigen positiven Gesundheitswirkungen hin. Er wirbt auch dafür, dass aufgrund der positiven Auswirkungen der Kontakt mit der Natur noch intensiver als bisher gefördert werden sollte – d.h. Ausweitung von Bildungs-, Freizeit- und Erholungsangeboten. Damit Naturerlebnisse potenziell allen zugutekommen, seien wohnortnahe Grünräume und Gewässer in allen Stadtquartieren erforderlich. Außerhalb von Städten seien vielfältige Kulturlandschaften und naturnahe Ökosysteme von überregionaler Bedeutung für das Naturerleben, die im Sinne der Gesundheit erhalten und biodiversitätsfördernd bewirtschaftet werden sollten.
Das Bundesamt für Naturschutz rückt auch gerade die Bedeutung der Natur in der Stadt in den Fokus: „Stadtnatur hat verschiedene Funktionen, die sich auf nahezu alle Bereiche des Lebens positiv auswirken. Sie stellt nicht nur die Lebensgrundlage für viele Tiere und Pflanzen dar, sondern kommt auch den in der Stadt lebenden Menschen zugute. In der Stadt dienen Naturschutz und Erhalt von naturnahen Grün- und Freiraumstrukturen vor allem der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Menschen.“
In dicht besiedelten Bereichen sind Grünanlagen wichtige Orte zur Kühlung und Verschattung in heißen Sommern. Grünzüge halten Lärm ab und Parks können – je nach Größe und Bepflanzung – als ruhige Orte zur Erholung von Lärmeinwirkungen dienen. Naturbereiche außerhalb von Städten sind wichtige Ausgleichsflächen zur Kühlung und Frischluftzufuhr. Stadtgrün ist im Sinne von Umweltgerechtigkeit von großer Bedeutung, da es dazu dient, einen positiven Ausgleich für diejenige Bevölkerung herzustellen, die beispielsweise durch ein hohes Verkehrsaufkommen in Wohngebieten und die damit verbundenen Belastungen durch Luft und Lärm beeinträchtigt wird.
In der Naturbewusstseinsstudie des Bundesamtes für Naturschutz gaben 98 Prozent der Erwachsenen an, dass Natur zu einem guten Leben dazugehöre. 97 Prozent gaben an, es mache sie glücklich, in der Natur zu sein.
Natur hat demnach viele Funktionen und Aspekte und sie will an ganz vielen verschiedenen Stellen und in ganz unterschiedlichen Planungs- und Entwicklungsbereichen berücksichtigt werden. Eine kluge, verantwortungsvolle und umsichtige Planung ist deshalb notwendig und dient dem Wohle und der Gesundheit von allen.
Der umfassende Schutz von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen zählt zu den zentralen Aufgaben der Landesregierung. In Nordrhein-Westfalen gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete, einen Nationalpark und 12 Naturparke. Auf rund 110 Quadratkilometern beherbergt der Nationalpark Eifel mehr als 11.400 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ findet die Natur im Nationalpark nach und nach wieder in ihre eigenen Kreisläufe zurück. Ein gut beschildertes Wegenetz von insgesamt 240 Kilometern Länge macht den Nationalpark für Besucherinnen und Besucher erlebbar. Wer möchte, kann sich abwechslungsreichen Führungen anschließen, die Ausstellungen des Nationalparks besuchen und vielfältige Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote nutzen. Auch für Schulen, Kinder- und Jugendgruppen gibt es vielfältige Programme: Von der Junior-Ranger-Schulung über Nationalpark-Schulen und -Kitas bis hin zu den Tages- und Mehrtagesprogrammen der Wildnis-Werkstatt, des Nationalpark-Zentrums und des Jugendwaldheims.
Auch die Naturparke, die rund 45% der Landesfläche umfassen, wollen mit ihren Schätzen entdeckt werden: weite Panoramablicke über bewaldete Höhenrücken, spiegelnde Wasserlandschaften, blühende Wiesen und faszinierende und einzigartige Felsformationen.
Schon vor über 200 Jahren war der deutsche Naturforscher und Forschungsreisende Alexander Freiherr von Humboldt der Auffassung: "Die Natur muss gefühlt werden" und vielleicht passt dieser Gedanke und das Erleben heute besonders gut als Ausgleich zu unserer oftmals digitalen Welt.
Weitere Informationen:
- Umweltministerium NRW Naturparke
- Broschüre „Zwölf Naturparke und ein Nationalpark: Naturschutz, Naturerbe, Naturerleben in Nordrhein-Westfalen“
- Digitale Broschüre „Nationalpark Eifel – Der Wildnis auf der Spur“
- Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW – Bildungsangebote in NRW
- Max-Planck-Gesellschaft: Wie beeinflusst die Natur das Gehirn
- Max-Planck-Gesellschaft: Ein Spaziergang fürs Gehirn
- Einfluss von Naturräumen auf die Gesundheit – Evidenzlage und Konsequenzen für Wissenschaft und Praxis | Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz