Abbildung: Über den Rückkehrer Wolf bis hin zu invasiven Arten

Über den Rückkehrer Wolf bis hin zu invasiven Arten

Über den Rückkehrer Wolf bis hin zu invasiven Arten

In Deutschland kehrt der Wolf, der nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt ist, in alte Lebensräume zurück, in denen er seit etwa einem Jahrhundert ausgestorben war. Auch in Nordrhein-Westfalen gab es seit 2009 Hinweise auf einzelne durchziehende Wölfe. 2018 konnte anhand genetischer Nachweise erstmals seit 180 Jahren ein standorttreuer Wolf identifiziert werden. Im Juli 2020 gelang dann durch Bildmaterial erstmals der Nachweis eines Wolfsrudels in Nordrhein-Westfalen (in der Gemeinde Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis). Für die standorttreuen Wölfe hat das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz die Wolfsgebiete Schermbeck (zwischen Niederrhein und Münsterland), Senne (Ostwestfalen-Lippe), Eifel-Hohes Venn sowie Oberbergisches Land (Grenzgebiet zu Rheinland-Pfalz) ausgewiesen, jeweils umfasst von einer Pufferzone. Zusammen mit einer Pufferzone zum rheinland-pfälzischen Wolfsterritorium Stegskopf bilden diese Gebiete eine Förderkulisse für Weidetierhalter, die mehr als ein Drittel der Landesfläche umfasst. Zur Minderung von wirtschaftlichen Belastungen, die durch den Wolf verursacht wurden, gewährt das Land nach der Förderrichtlinie Wolf Billigkeitsleistungen und fördert präventive Herdenschutzmaßnahmen. Aktuelle Informationen rund um das Thema stehen unter www.wolf.nrw.de zur Verfügung.

Ganz im Gegensatz zum Wolf, der sich seinen Lebensraum auf natürliche Weise zurückerobert, gefährden invasive Arten die biologische Vielfalt. Als invasiv gelten Arten, deren Vorkommen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes für dort natürlich vorkommende Ökosysteme, Biotope oder Arten ein erhebliches Gefährdungspotenzial darstellt, etwa wenn sie einheimische Arten verdrängen, als Krankheitsüberträger oder durch Massenverbreitung wirtschaftliche Schäden anrichten oder die Gesundheit des Menschen gefährden. Beispiele sind der Krankheiten übertragende Prädator Waschbär, die Pflanzen und Uferbauwerke schädigende Nutria, die bei Hautkontakt heftige phototoxische Reaktionen hervorrufende Herkulesstaude oder die stark allergen wirkende Beifuß-Ambrosie.

 


FÜR DIE VIELFALT DER NATUR. DIE BIODIVERSITÄTSSTRATEGIE NORDRHEIN-WESTFALENS

Die Biodiversitätsstrategie aus dem Jahr 2015 ist die fachliche Grundlage für Projekte und Maßnahmen des Natur- und Artenschutzes im Land. Sie trägt zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sowie zur Erreichung der internationalen Biodiversitätsziele bei. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine große Aufgabe für den Staat und das Gemeinwesen. Wir alle sind aufgerufen, einen Teil zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen.


 

Das Neobiota-Portal Nordrhein-Westfalen informiert über invasive Arten beziehungsweise über Maßnahmen zur Vorbeugung, Kontrolle und Bekämpfung von Arten, die sich in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Zum Beispiel ist hier auch der Halsbandsittich gelistet, der in einer Reihe von Städten Bestände aus Gefangenschaftsflüchtlingen aufbauen konnte.

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