Abbildung: Nitratkonzentration im EU-Umweltagentur-Messnetz

Nitratkonzentration im EU-Umweltagentur-Messnetz

Nitratkonzentration im EU-Umweltagentur-Messnetz

Deutschland hat nach wie vor ein Nitratproblem. Im Juni 2018 führte das wegen Verletzung der Nitratrichtlinie zu einer Verurteilung vor dem Europäischen Gerichtshof, siehe auch Kapitel „Hoher Stickstoffüberschuss durch Düngemitteleinsatz“. Das ist durchaus relevant für die öffentliche Trinkwasserversorgung Nordrhein-Westfalens, die sich zu etwa 50 % aus Grund- oder Quellwasser speist. Hohe Nitratkonzentrationen im Trinkwasser können im menschlichen Organismus zur Umwandlung in krebserregende Nitrosamine und bei Säuglingen zu Beeinträchtigungen der Sauerstoffaufnahme im Blut führen.

Für den Indikator „Nitratkonzentration im Grundwasser“ werden die Daten von 115 Wasserrahmenrichtlinien-Messstellen jährlich betrachtet und an die Europäische Umweltagentur EUA gemeldet. Im Jahr 2019 haben rund 12 % dieser über das Land verteilten Grundwassermessstellen des EUA-/Nitratmessnetzes den Grenzwert für Trinkwasser von 50 Milligramm pro Liter nach der Grundwasserverordnung überschritten. Daher muss das Trinkwasser bei Bedarf mit unbelastetem Rohwasser verschnitten werden. Mit den jüngst reformierten Dünge- und Landesdüngeverordnungen soll der EU-Nitratrichtlinie zügig Genüge getan werden.

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