Abbildung: Fluch und Segen künstlicher Lichtquellen

Fluch und Segen künstlicher Lichtquellen

Fluch und Segen künstlicher Lichtquellen

Straßenlaternen, Lichtwerbung, Gebäudebeleuchtungen, Flutlichtanlagen und vieles mehr: Ein Leben ohne künstliche Außenbeleuchtung ist kaum noch denkbar. Sie hilft bei der Orientierung, dient der öffentlichen Sicherheit und erhöht die Attraktivität von Orten und Objekten bei Dunkelheit. Die allgegenwärtige Verbreitung der Beleuchtung und ihr mitunter unkritischer Einsatz haben aber auch (über den Aspekt des Energieverbrauchs hinaus) negative Auswirkungen.

Gesichert ist die belästigende Wirkung auf den Menschen durch Blendung oder Raumaufhellung. Zwar ist Licht für alle Lebewesen essenziell. Aber Lichtimmissionen zur falschen Zeit oder mit ungünstigem Farbspektrum können in die „innere Uhr“ eingreifen und Schlaf, Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinflussen. In diesem Zusammenhang werden Hinweise auf eine veränderte Ausschüttung von Melatonin (antioxidatives, immunmodellierendes, den Tag-Nacht-Rhythmus steuerndes Hormon), ein erhöhtes Risiko für Brust- und Prostatakrebs sowie Stoffwechselerkrankungen diskutiert. Zu den Wirkmechanismen gibt es noch erheblichen Forschungsbedarf, auch bezüglich Flora und Fauna. Künstliches Licht kann Pflanzen in ihrem Wachstumszyklus beeinflussen, Insektenfalle sein, Vögel in der Orientierung stören, Fledermäuse von ihren Gebäudequartieren vergraulen und vieles mehr. Zudem stört die Lichtverschmutzung astronomische Beobachtungen. Außer im anerkannten Sternenpark Nationalpark Eifel ist hierzulande nachts die Milchstraße kaum noch zu sehen.

Ob eine Lichteinwirkung als zumutbare oder schädliche Umwelteinwirkung gilt, ist im Runderlass „Lichtimmissionen, Messungen, Beurteilung und Verminderung“ geregelt. Auch stellt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in der Broschüre „Künstliche Außenbeleuchtung“ Maßnahmen zur Vermeidung oder Minderung störender Lichtimmissionen vor.

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