Abbildung: Steigende Jahresmitteltemperaturen – beobachtet und projiziert

Steigende Jahresmitteltemperaturen – beobachtet und projiziert

Steigende Jahresmitteltemperaturen – beobachtet und projiziert

Ohne Frage zeigen sich die Auswirkungen des globalen Klimawandels bereits deutlich in Nordrhein-Westfalen: zum Beispiel in einer erhöhten Gesundheitsgefährdung durch Hitzebelastung – gerade in unseren Ballungsräumen –, durch Ernteausfälle, Niedrigwasserrekorde, vermehrte Extremwetterereignisse und massiv gestiegene Waldschäden. Seit dem Beobachtungsbeginn im Jahr 1881 stieg die Jahresmitteltemperatur Nordrhein-Westfalens bereits um 1,7 °C. 2020 gab es einen neuen Rekord der Jahresmitteltemperatur mit 11,1 °C.

Der Deutsche Wetterdienst ermittelte jüngst anhand von repräsentativen Projektionspfaden des Weltklimarats IPCC Ergebnisse für verschiedene Klimaszenarien für Nordrhein-Westfalen. Demnach ist ein weiterer Temperaturanstieg als nahezu sicher anzunehmen: Nach den Projektionen für das „Weiter-wie-bisher-Szenario“ RCP 8.5 mit einem sehr hohen Strahlungsantrieb ist im 30-Jahres-Zeitraum 2071 bis 2100 mit einem Temperaturanstieg auf etwa 12,0 bis 13,9 °C im Jahresdurchschnitt zu rechnen (mittlere 70 % von 21 Einzelläufen, siehe Spaghettiplot). Nach dem moderateren „Stabilisierungsszenario“ RCP 4.5 ist für diese Zeitspanne ein Temperaturanstieg auf etwa 10,4 bis 12,3 °C zu erwarten (mittlere 70 % von 12 Einzelläufen). Dagegen lässt das weitgehend mit dem Klimaschutzabkommen von Paris konforme Szenario RCP 2.6 mit einer sehr ambitionierten Reduktion des Treibhausgasausstoßes auf eine mittlere Jahreslufttemperatur von etwa 9,7 bis 11,1 °C für die letzten 3 Dekaden des 21. Jahrhunderts hoffen (mittlere 70 % von 11 Einzelläufen).

Kapitelübersicht

Slider Vertiefung Umweltbericht_Klima_1