Abbildung: Klimastress – Waldzustand so schlecht wie noch nie

Klimastress – Waldzustand so schlecht wie noch nie

Klimastress – Waldzustand so schlecht wie noch nie

Die Waldzustandserhebung für Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2020 ergab den schlechtesten Kronenzustand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Vor allem das Zusammenwirken von Stürmen, Hitze, Dürre und dem Borkenkäfer machte den Waldbäumen in den letzten 3 Jahre zu schaffen. Bereits im Januar 2018 sorgten die Stürme Friederike und Burglind für viel Windbruch. Es folgten Hitze und Dürre – die für das Baumwachstum wichtigen Monate April bis August waren die wärmsten und niederschlagsärmsten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1881.

Diese Faktoren lösten eine Massenvermehrung von Borkenkäfern aus. Zwar füllten sich ab Ende 2018 die Bodenwasserspeicher teilweise wieder. Milde Temperaturen ließen indes die Borkenkäferpopulation unbeschadet überwintern und darauf die in ihrer Vitalität weiterhin geschwächte Fichte befallen. Im Anschluss wurden in den außergewöhnlich warmen, sonnenscheinreichen und trockenen Sommermonaten 2019 neue Wetterrekorde verzeichnet. Nach einem weiteren milden Winter und den ausgeprägten Niederschlagsdefiziten in nunmehr 3 Jahren hintereinander gestalten sich die Borkenkäferkalamitäten, die Bodenwasserhaushaltssituation und die Wasserverfügbarkeit für den Wald überaus schwierig.

Alles in allem wiesen 44 % der untersuchten Waldbäume eine deutliche und 33 % eine schwache Kronenverlichtung auf, nur noch 23 % Prozent waren ohne Kronenverlichtung. Inzwischen sind in einigen Gebieten die Fichtenbestände wegen des Borkenkäferbefalls fast vollständig abgestorben. Auch gab es Trockenheitsschäden in Buchenaltbeständen.

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