Der Wald in Nordrhein-Westfalen erfüllt vielfältige ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Funktionen. Seine nachhaltige und umweltfreundliche Bewirtschaftung ist gelebte Praxis. Hierfür setzen die forst- und naturschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundes und des Landes ebenso den Rahmen wie für multifunktionale, artenreiche und naturnahe Wälder. Dabei spielt der Privatwald mit 63% Anteil an der Gesamtwaldfläche eine große Rolle.
SCHUTZ-, NUTZ- UND ERHOLUNGSFUNKTIONEN DES WALDES IN NORDRHEIN-WESTFALEN
In seiner Schutzfunktion bietet der Wald etwa 18.000 Pflanzen-, Pilz- und Tierarten Lebensraum. Er schützt vor Erosion, Lärm und vielem mehr. Der hiesige Wald setzt Sauerstoff frei, entzieht der Atmosphäre CO2, filtert Wasser und nimmt Feinstaub auf – pro Jahr viele Millionen Tonnen beziehungsweise Liter. Unter seiner Nutzfunktion versteht man seine wirtschaftliche Bedeutung. Er liefert jährlich über 9 Millionen Kubikmeter des nachwachsenden Rohstoffs Holz und ist die Erwerbsgrundlage für etwa 20.000 Betriebe mit rund 40 Milliarden Euro Jahresumsatz. Gerade in der Nähe der großen Ballungsräume an Rhein und Ruhr sind die Erholungsfunktion des Waldes und seine kulturelle Bedeutung für die Menschen von unschätzbarem Wert.
Ein wesentliches Merkmal des Waldes ist, dass er ein eigenes Klima unterhalb des Kronendaches ausbildet, das Waldinnenklima. Es zeichnet sich unter anderem durch eine höhere relative Luftfeuchtigkeit sowie geringere Lichtintensität und Windgeschwindigkeiten aus. Der Wald in Nordrhein-Westfalen ist verhältnismäßig jung. Sein Durchschnittsalter liegt bei rund 75 Jahren. Laut der letzten Landeswaldinventur 2014 hat ein Großteil der Waldbestände ein Alter zwischen 40 und 100 Jahren, stark geprägt durch die Nachkriegsaufforstungen.