Einträge von Nähr- und Schadstoffen in Waldgebiete
Einträge von Nähr- und Schadstoffen in Waldgebiete
Atmosphärische Stickstoff- und Säureeinträge mit den Niederschlägen (Deposition) in Waldökosysteme werden durch das forstliche Umweltmonitoring erfasst. Es ist aus der Debatte über „neuartige Waldschäden“ in den 1980er Jahren hervorgegangen. Chronisch hohe Stickstoff- und Säureeinträge wirken sich negativ auf die Waldökosysteme aus.
© Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen Zu den Folgen zählen Bodenversauerung, Nährstoffauswaschung, Freisetzung von toxischem Aluminium und Eisen, Qualitätsverschlechterung von Grund- und Oberflächengewässern sowie die Abnahme der Vitalität und Vielfalt der Arten im Wald.
Seit den 1980er Jahren wird im Wald ein Rückgang der Stickstoffeinträge beobachtet, insbesondere beim Nitrateintrag, während die Ammoniumdepositionen hoch blieben. Auch der Säureeintrag ist seit den 1980er Jahren stark zurückgegangen. Anfangs wurden die Säureeinträge von Sulfat dominiert. Die Umsetzung von Luftreinhaltungsmaßnahmen hat zu einem deutlichen Rückgang der Emissionen von Schwefeldioxid geführt, welches eine Vorstufe von Sulfat bildet und bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht. Heutzutage hat Ammonium als versauernd wirkende Komponente an Bedeutung gewonnen. Es entsteht aus Ammoniak, das vor allem aus der Tierhaltung und Düngung der intensiven Landwirtschaft stammt. Ähnlich wie die Säureeinträge lagen die Stickstoffeinträge immer noch auf zu hohem Niveau.
© MUNV NRW Teilindikator Stickstoffeintrag in Waldgebiete
Chronisch hohe Stickstoffeinträge schaden der Vitalität und dem Gesamtzustand des Waldes. In Nordrhein-Westfalen sind die atmosphärischen Stickstoffeinträge nach einem Anstieg auf den Höchstwert von 36,1 Kilogramm je Hektar im Jahr 1989 in den darauffolgenden Jahren bei leichten Schwankungen bis auf den Tiefstwert von 14,8 Kilogramm je Hektar im Jahr 2020 gesunken. Ursachen für diese Entwicklung sind technisch optimierte Kraftwerke sowie geringere Emissionen insbesondere aus dem Straßenverkehr, aber auch aus der Landwirtschaft. Bei einem konstanten Trend über die letzten 10 Jahre bewegen sich die Stickstoffeinträge allerdings weiterhin auf zu hohem Niveau. Angestrebt wird, den Stickstoffeintrag in Waldgebiete unter die kritische Belastungsgrenze zu senken
© MUNV NRW Teilindikator Säureeintrag in Waldgebiete
Hohe Säureeinträge in Waldgebiete verändern die chemischen und biologischen Bodeneigenschaften und können die Nadeln und Blätter direkt schädigen. Dies bringt negative Folgen für die Gesundheit des Waldökosystems mit sich. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1982 sind die atmosphärischen Einträge von Säuren in Nordrhein-Westfalen nahezu kontinuierlich gesunken. Sie reduzierten sich bis zum Jahr 2020 um insgesamt 79 % auf 0,79 Kiloäquivalente pro Hektar. Die Einheit resultiert aus der Berücksichtigung unterschiedlicher Säurewirkungen der einzelnen säurebildenden Verbindungen wie Ammonium oder Sulfat. Auch der Trend über die letzten 10 Jahre ist fallend. Die Einhaltung kritischer Belastungsgrenzen erfordert aber eine weitere Senkung der Säureeinträge.